Yin und Yang
Die Begriffe Yin und Yang bezeichnen eine Polarität, das heisst, die Tendenz zu einer von zwei gegensätzlichen Eigenschaften. Es geht in den Chinesischen Traditionen immer um ein Zuviel oder Zuwenig.
Je nach Funktion und Zweck braucht es von einer Qualität mehr Yin- oder Yang-Anteil. Die Herstellung von Harmonie geht also über die Manipulation des einen oder anderen Extrems in die Gegenrichtung, zum Ausgleich.
Hier einige Beispiele von Gegensatz-Paaren:
Yang | Yin |
hell | dunkel |
heiss | kalt |
warm | kühl |
glänzend | matt |
stark | schwach |
gross | klein |
männlich | weiblich |
Sonne | Mond |
Vollmond | Leermond |
Oftmals wird Yin als Gegensatz zu Yang verstanden. Diese sich ausschliessende Definition ist nicht ganz richtig.
Vielmehr kann das eine oder das andere nicht existieren, im Gegenteil: Es braucht beides, damit Harmonie entstehen kann. So ist "hell" nicht als Gegensatz zu "dunkel" zu verstehen, sondern "ohne hell kein dunkel".
Man kann die Sonne als "yang" sehen, und dazu den Mond als "yin". Hingegegen ist der Vollmond "yang", der Leermond dazu "yin". So ist der Mond einmal "yin" und einmal "yang".
Das bekannte "Yin-Yang"-Symbol (auch Taiji-Symbol) zeigt, was damit gemeint ist:
Zunächst muss man sich das Symbol als eine Art Uhr vorstellen, auf 12 Uhr ist "Süden, Sommer, Himmel, hell", und auf 6 Uhr "Norden, Winter, Erde, dunkel". Daher finden wir auf der unteren Seite das Maximum an Schwarz. Allerdings ist bereits die Anlage für Weiss darin enthalten, mit der Bewegung im Uhrzeigersinn entsteht immer mehr Weiss bis zum Maximum oben - und dort steht Schwarz wieder in den Startlöchern.
Dieser Kreislauf ist auch notwendig, denn Stillstand ist Tod
Achten Sie darauf, wenn Sie irgendwo ein Yin-Yang-Symbol sehen, ob es richtigherum dargestellt ist...